Imperial Radch 3: Das Imperium by Ann Leckie

Imperial Radch 3: Das Imperium by Ann Leckie

Autor:Ann Leckie [Leckie, Ann]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Trivial-SF
ISBN: 9783641164379
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2017-02-28T23:00:00+00:00


11

Eine Stunde später beendete ich einen von der Bordärztin genehmigten Ausflug in den Korridor und zurück und stieß auf Seivarden, das Haar noch nass nach dem Duschen, wie sie den Schrank durchsuchte, in dem das Teegeschirr untergebracht war. Kalr Fünf, die mir gefolgt war, sah Seivarden, wurde von einer Woge wütender Empörung überwältigt. Dann riss sie sich wieder zusammen. »Leutnantin«, sagte Fünf, während sie beobachtete, wie ich mich auf das Bett setzte, »es befindet sich ganz hinten.«

Seivarden stieß einen verärgerten Laut aus. Zog meine alte emaillierte Teekanne und zwei Tassen hervor, eine davon angeschlagen. Machte sich daran, Tee zuzubereiten, während Fünf die Kissen um mich herum in Ordnung brachte. Und nachdem jedes genau dort lag, wo es ihrer Meinung nach liegen sollte, ging sie.

Schließlich kam Seivarden mit zwei Teetassen zu mir herüber und setzte sich neben mir auf das Bett. »Sie wissen«, sagte sie nach dem ersten Schluck, »dass der Tee in dieser Kanne nicht richtig aufgebrüht wird.«

»Sie ist von außerhalb der Radch«, erklärte ich. »Sie ist für eine andere Art von Tee gemacht.«

Ich sah, dass sie ihre Atemzüge zählte, den richtigen Moment abwartete. Nach einer Weile sagte sie: »Breq, haben Sie sich jemals gewünscht, Sie hätten mich dort zurückgelassen, wo Sie mich gefunden haben?«

»Schon längere Zeit nicht mehr«, antwortete ich durchaus wahrheitsgemäß.

Und nach zwei weiteren Atemzügen: »Hat Ekalu große Ähnlichkeit mit Leutnantin Awn?«

Für einen Moment fragte ich mich, woher diese Frage plötzlich kam. Dann erinnerte ich mich an Seivarden, wie sie in der Krankenstation im Bett neben mir gelegen hatte, während ich der Gnade der Kalr gesagt hatte, ich könnte mir vorstellen, Ekalu auf extravagante Weise zu mögen, wenn ich noch ein Schiff gewesen wäre. »Eigentlich nicht. Würde es eine Rolle spielen, wenn es so wäre?«

»Vermutlich nicht.«

Wir tranken eine Weile schweigend, dann sagte Seivarden: »Ich habe mich bereits bei Ekalu entschuldigt. Ich kann jetzt nicht noch einmal zu ihr gehen und sagen: Damals habe ich nur gesagt, was das Schiff mir zu sagen geraten hat, aber diesmal meine ich es wirklich so.« Ich antwortete nicht darauf. Seivarden seufzte. »Ich wollte nur, dass sie aufhört, wütend auf mich zu sein.« Wieder Schweigen. Sie lehnte sich gegen mich, ihre Schulter an meiner. »Ich möchte immer noch Kef nehmen. Aber der Gedanke, es zu nehmen, bereitet mir Übelkeit.« Auch wenn sie es aussprach, wie ich sah. »Die Bordärztin sagte, dass es so sein würde. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich stören würde. Ich dachte, es würde keine Rolle spielen, weil es mir nicht guttun würde, wenn ich es trotzdem nehmen würde. Nein, das ist nicht richtig. Ich tue mir schon wieder selbst leid, nicht wahr?«

Ich überlegte kurz, Ich habe mich daran gewöhnt zu sagen. Schwieg aber stattdessen.

Mehrere Minuten lang saß Seivarden neben mir. Sagte nichts, trank mit bedächtigen Schlucken von ihrem Tee. Sie tat sich immer noch selbst leid, aber nur noch ein wenig, und wie es schien, versuchte sie sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Schließlich sagte sie: »Unsere Tisarwat hat plötzlich ein paar unerwartete Fähigkeiten an den Tag gelegt.«

»Hat sie das?«, fragte ich tonlos.



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